Der folgende Artikel stellt Ping-Pong- bzw. Tandem-Bögen als Unterrichtsmethode vor.

Was sind Ping-Pong-Bögen?
Ping-Pong-Bögen oder Tandem-Bögen sind Aufgabensammlungen mit einem besonderen Kniff. Auf der Vorderseite steht eine Aufgabe, die Lösung aber auf der Rückseite. Die nächste Aufgabe steht dann auf der Rückseite und ihre Lösung auf der Vorderseite. Der Sinn dahinter ist, dass zwei Lernende einen Bogen gemeinsam bearbeiten. Dabei sitzen sie sich gegenüber und halten den Arbeitsbogen in der Mitte hoch. Partner 1 („Krümel“) hat die Aufgabe und Partner 2 („Monster“) kontrolliert, ob die Lösung richtig ist. Anschließend hat Partner 2 die Aufgabe und kontrolliert, ob die Lösung von Partner 1 richtig ist.

Im Tandem gehen die Aufgaben wie ein Schlagabtausch beim Ping Pong hin und her. Das erzeugt bei den Schülerinnen und Schülern einen leichten Wettbewerbscharakter und damit einhergehend Stolz auf richtige Lösungen, gegenseitige Hilfe bei Problemen und vor allem Spaß am Lernen. Darüber hinaus entsteht eine wirklich effektive Nutzung der Lernzeit, da die Lernenden in dieser Zeit sehr intensiv nachdenken und sich nicht ablenken lassen können, da ihr Partner auf die Lösung wartet. Diese Bögen können quasi zu jedem Inhalt erstellt werden. Zum Beispiel könnte Partner 1 ein Bild sehen und muss den passenden Fachbegriff oder die richtige französische Vokabel nennen. Grundsätzlich kann alles, was man mit Hilfe von Karteikarten lernen kann, auch auf einem Ping-Pong-Bogen abgebildet werden.

Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
Ich setze die Ping-Pong-Bögen regelmäßig als Einstieg in den Unterricht ein. Die konzentrierte Denkphase aktiviert das Vorwissen optimal für z.B. einen anschließenden Lehrervortrag. Grundsätzlich baue ich die Ping-Pong-Bögen dabei so auf, dass die Aufgaben immer schwerer werden. So bekommt man unterschiedliche Lerntempi und Leistungsheterogenität unter einen Hut. Man sollte also nicht erwarten, dass nach der Vorgegebenen Zeit (z.B. 5 Minuten) alle Lernenden den Bogen vollständig bearbeitet haben. Ich versuche außerdem immer unterschiedliche Bögen zur Verfügung zu haben. So kann ich ähnliche Aufgaben in unterschiedlichen Stunden abfragen und Lernende, die außergewöhnlich schnell sind, können sich eine zweite Bogen zum Üben holen.

Anspruch und Aufwand:
Zum Einsatz der Ping-Pong-Bögen müssen sie erstellt und anschließend auf dickerem Papier (damit man nicht die Lösungen durch sehen kann) laminiert werden. Anschließend kann man sie ein Leben lang benutzen. Bestimmte Verlage (z.B. Kohl) bieten Tandem-Bögen auch vorgedruckt zum Kauf an. Wenn möglich erstelle ich meine Mathematikbögen in einer Tabellenkalkulation. So kann ich immer wieder neue Aufgaben generieren.

Ping-Pong-Sammlung Mathematik:

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